Hyalomma-Zecke. „Gefährliche Riesenzecke“, „die Superzecke ist im Anmarsch“ – solche Schlagzeilen tauchen regelmäßig in den Medien auf und sorgen schnell für Unsicherheit. Doch wie gefährlich ist die Hyalomma-Zecke wirklich? Und was sollten Tierhalter beachten?
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Zunächst: Es besteht kein Grund zur Panik. Zwar gibt es die Hyalomma-Zecke jetzt in Deutschland, doch das tatsächliche Gesundheitsrisiko – insbesondere für Hunde – ist derzeit gering. Trotzdem lohnt es sich, informiert zu bleiben.
Andere Zeckenarten auf dem Vormarsch
Derzeit ist vor allem der Gemeine Holzbock – die wohl bekannteste Zeckenart in Deutschland – besonders aktiv. Deshalb sollten Hundehalter ihre Vierbeiner täglich gründlich nach Zecken absuchen und rechtzeitig vorsorgen: etwa mit einem Spot-on-Präparat, einem Anti-Zecken-Halsband oder Tabletten, die Zecken wirksam abwehren.
Außerdem wurde zuletzt vermehrt die sogenannte Braune Hundezecke gesichtet. Diese befällt vor allem Hunde – und ihre Bisse können unter bestimmten Umständen sogar tödlich sein.
10 Fakten über die Hyalomma-Zecke
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Erstmals gesichtet: Die Hyalomma-Zecke wurde 2015 erstmals in Deutschland nachgewiesen, im Norden des Landes erstmals 2019. Inzwischen hat sie auch kalte Winter hier überlebt.
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Artenvielfalt: Es gibt weltweit 27 Arten der Gattung Hyalomma.
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Krankheitserreger: Einige Arten können das Krim-Kongo-Virus übertragen, das bei Menschen in bis zu 80 % der Fälle tödlich verläuft. Das ist einer der Hauptgründe für die mediale Aufmerksamkeit. Für Hunde besteht hier kein relevantes Risiko.
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Infektionslage in Deutschland: Bisher konnte bei keiner der hier gefundenen Hyalomma-Zecken das Krim-Kongo-Virus nachgewiesen werden. Allerdings trugen rund 30 % ein Bakterium, das das sogenannte tropische Fleckfieber verursachen kann – ebenfalls nur beim Menschen. Ein bekannter Fall aus 2019 konnte erfolgreich mit Antibiotika behandelt werden.
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Namensherkunft: Der Name Hyalomma stammt aus dem Altgriechischen – hýalos bedeutet „Glas“, ómma heißt „Auge“. Wörtlich übersetzt: Glasauge.
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Ursprüngliche Heimat: Die Zecke stammt aus wärmeren Regionen – insbesondere Asien, Afrika und Südeuropa.
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Größe und Aussehen: Sie ist etwa fünfmal größer als der Holzbock und hat auffällig gestreifte Beine – ein wichtiges Erkennungsmerkmal.
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Einschleppung durch Zugvögel: Vermutlich kamen die Zecken über Zugvögel nach Mitteleuropa.
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Aktives Jagdverhalten: Anders als der Holzbock lauert die Hyalomma-Zecke nicht nur – sie verfolgt aktiv ihre Wirte über mehrere Meter hinweg. Sie befällt sowohl Tiere als auch Menschen.
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Aktuelle Verbreitung: Die Website zecken-radar.de bietet eine Übersicht, wo Hyalomma-Zecken derzeit nachgewiesen wurden.
Fazit
Die Hyalomma-Zecke ist zweifellos eine ungewöhnliche Erscheinung im mitteleuropäischen Raum. Dennoch: Die tatsächliche Gefahr ist bisher sehr begrenzt – vor allem, wenn man sich umsichtig verhält. Regelmäßiges Absuchen von Mensch und Tier nach Aufenthalten im Grünen bleibt der wichtigste Schutz.
⇒ Weiterlesen: GEO-Artikel zur Hyalomma-Zecke
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Vielen Dank für deine Warnung. Wir durchsuchen unsere Hunde fast täglich auf Zecken. Unsere zwei rennen und toben recht oft auf einer Wiese, dafür haben sie aber erstaunlicher weiße kaum Zecken unter dem Fell.