Der Galgo: Gezüchtet, Gequält, Getötet
Dem Galgo widerfährt in Spanien viel Leid – deswegen sind wir am 01.02. auf die Straße gegangen. Mit prominenter Unterstützung von Guido Maria Kretschmer wurde beim Galgomarsch Hamburg auf das Leid der Hunde aufmerksam gemacht (organisiert von Galgomarsch Hamburg). Warum das so wichtig ist, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Das Leid der spanischen Windhunde – Missbrauch im Namen der Jagd
Jahr für Jahr ereignet sich in Spanien ein grausames Schicksal für Zehntausende Windhunde, insbesondere Galgos und Podencos. Sie werden unter erbärmlichen Bedingungen gezüchtet und oft in illegalen Verschlägen (sog. Rehalas) unter schrecklichen Bedingungen gehalten. Tiere, die nicht schnell genug sind, haben keinen Wert mehr und werden oft ausgesetzt oder getötet. Die Jagdsaison endet traditionell am 01.02. An diesem sogenannten Día del Galgo gehen viele Tierschüzer auf die Straße um auf das Leid der Galgos aufmerksam zu machen.
Der Windhund als Jagdinstrument
In Spanien werden Windhunde traditionell für die Jagd auf Hasen eingesetzt. Besonders junge und schnelle Galgos sind bei Jägern gefragt, denn nur sie können durch ihre blitzschnellen Wendungen und ihr hohes Tempo von bis zu 70 km/h im Gelände bestehen. Doch diese Nutzung als Jagdinstrument hat fatale Folgen: Alte oder nicht mehr leistungsfähige Hunde gelten als nutzlos und werden kurzerhand ausgesetzt, in Tötungsstationen (Perreras) abgegeben oder auf brutalste Weise getötet. Das Problem: Jagdhunde gelten in Spanien als Gebrauchshunde und sind somit vom Tierschutzgesetz ausgeschlossen.
Misshandlung und skrupellose Züchtung
Das Geschäft mit den Windhunden ist lukrativ. Jäger und Züchter vermehren die Tiere massenhaft, doch nur wenige Exemplare genügen den hohen Ansprüchen. Die übrigen Hunde werden skrupellos aussortiert. Viele von ihnen enden auf der Straße – insbesondere in Großstädten wie Madrid sieht man immer wieder abgemagerte, verängstigte Streuner. Die Vermehrung dieser Hunde erfolgt unkontrolliert, nicht mit Bedacht auf die Gesundheit der Tiere, sondern einzig mit dem Ziel, schnelle und leistungsfähige Jäger hervorzubringen. Dabei wird mit brutalsten Trainingsmethoden gearbeitet: Windhunde werden hinter Motorrädern oder Autos hergezogen, um sie auf Geschwindigkeit zu trimmen. Wer nicht mithalten kann oder stürzt, wird einfach liegen gelassen – ein akzeptabler Verlust für die Besitzer.
In diesem Facebook-Video von VETO-Tierschutz erfahrt ihr mehr über den grausamen Umgang mit Galgos in Spanien
Das Schicksal nach der Jagdsaison
Besonders dramatisch ist das Ende der Jagdsaison. Jedes Jahr werden nach Schätzungen rund 50.000 Windhunde überflüssig und ihrem Schicksal überlassen: Die Galgos landen auf der Straße, in Tötungsstationen oder werden brutal getötet, leider hat auch die Aufhängung bei lebendigem Leib Tradition bei einigen Jägern.
Ein Leben voller Leid
Während einige wenige Tiere das Glück haben, von Tierschutzorganisationen gerettet und vermittelt zu werden, bleibt für viele Windhunde das Leben ein einziger Albtraum. Die Misshandlung dieser edlen Tiere im Namen eines Hobbys ist eine bittere Realität, die in Spanien nach wie vor weitgehend toleriert wird. Tierschützer fordern seit Jahren strengere Gesetze und Kontrollen, doch bislang bleibt der Schutz der Windhunde unzureichend.
Die Zeit ist gekommen, um auf das Leid dieser Hunde aufmerksam zu machen und gegen die grausame Behandlung zu kämpfen. Windhunde sind nicht nur Jagdinstrumente – sie sind fühlende Lebewesen, die Liebe, Respekt und ein artgerechtes Leben verdienen.
Helfen
Was kann man tun?