Hunde in Hamburg Nachhaltig leben mit Hund

Sie hatten uns ein Denkmal gebaut – Politiker haben’s versaut!

Januar 27, 2023November 18, 2023 HiH

❗️UPDATE FEBRUAR 2023:

JUHU! Es gab doch noch einen Erfolg für die Hamburger Stadtmusikanten. Nach einem Antrag von Grünen und Linken wurde entschieden: Die Skulptur findet eine neue Heimat in der Großen Bergstraße in Altona:

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Das traurige Schicksal der Hamburger Stadtmusikanten

Von Herbst 2021 bis Ende 2022 durften sie an der Alster stehen: Die Hamburger Stadtmusikanten. Eine Statue aus Bronze, die – angelehnt an die Bremer Stadtmusikanten – vier Tiere zeigt, die aufeinander getürmt stehen. Unten der Beagle, dann der Affe, das Kaninchen und ganz oben die Ratte. Alles Tiere, die viel zu oft für Tierversuche missbraucht werden. Genau daran soll die Statue erinnern: Sie ist ein Denkmal für Millionen Opfer von Tierversuchen auf der Welt. In Hamburg gab es 2019-2020 große Proteste gegen eben diese, als aufgedeckt wurde, was im Tierlabor LPT vor sich ging. Nicht zuletzt dank der Proteste wurde das Labor schließlich geschlossen. Daher wählten die KünstlerInnen Hamburg als Standort, die Künstler selbst titulieren sich als „Geister der Versuchstiere“.

Seit das Denkmal dort stand – an einem Platz an der Alster, der tagtäglich von zahlreichen Menschen passiert wird – zog das Bronzestatue viel Aufmerksamkeit auf sich und somit wurde auch das Thema Tierversuch stets in den Blickwinkel der Hamburger*innen gerückt. Die Statue wurde mit Blumen geschmückt und mit Ehre, wenn nicht gar Ehrfurcht, behandelt.

Man muss dazu sagen: Das Denkmal wurde einfach dort hingestellt, es gab keine Absprache mit der Stadt. Doch die Stadt gewährte 12monatiges Bleiberecht. Im Herbst 2023 lief dieses dann aus und die Statue wurde abgebaut! Doch es gab Hoffnung: Es wurde über einen neuen Standort debattiert, nach Altona sollte das Denkmal ziehen. Die Ernüchterung kam diese Woche: SPD, CDU sowie FDP stimmte gegen die Statue. Die Statue sei, so gab es Hamburg1 wieder, „weniger ein Kunstobjekt, denn eine politische Meinungsäußerung“. Bitte was? Also erstmal fühlt es sich wie Betrug an – hatte man jemals vor, die Skulptur in Altona aufzustellen? Und was ist das bitte für ein Nicht-Argument? Seit wann entbindet Kunst sich denn des Politischen? Kunst darf politisch sein, muss es sogar sein, wenn sie sich nicht im Dschungel der Bedeutungslosigkeit bewegen will. Und gab es da nicht so was wie Kunstfreiheit?

Keine Statue, dafür ein weiteres Labor

Und es ist nicht nur eine nicht-aufgestellte Statue. Viel schlimmer macht die ganze Sache der Umstand, dass in derselben Woche, in der die Statue abgelehnt wurde, ein riesiges Tierforschungslabor am UKE eröffnet wurde. Auch wenn hier keine Hunde gequält werden, leidet jedes tierliebe Herz mit den 12.000 Versuchstieren, die hier künftig ihrem Schicksal ausgesetzt sind.